Unsere Reise nach Florida

Gustavo und Tere, Miami, Keys, Everglades, Cape Canaveral

 

Do - 3. August (Freitag folgt weiter unten, passt aber inhaltlich)

Wieder ein Tag voller Eindrücke und Erlebnisse

Wir sind die Interstate 95 nach Norden gefahren, zwischenzeitlich auch auf unserem guten alten Highway US 1.

Anjas Lieblingstruck besteht aus einer Zugmaschine und einem Trailer, der aber mindestens 1 m Abstand zur Zugmaschine haben muss. Die dazwischen hängenden Leitungen müssen zu einer Spirale verdreht und bunt sein. Wenn dann noch George Clooney am Lenkrad sitzt, kippt sie in Ohnmacht.

Daytona

Erste Station war "The World's Most Famous Beach" - Daytona Beach. Ein wirklich grandioser Strand. Den kann man sogar mit dem Auto befahren, was wir als vorbildliche USA - Besucher natürlich auch getan haben. Hier hat uns wenigstens kein Truck überholt.

Der Atlantik war auch angenehm kühl, so dass wir hinein hüpften und uns trefflich erfrischten.

Eine kleine Bemerkung muss noch zum Tanken gemacht werden. Der Sprit ist hier so preiswert, dass wir mit 25 Dollar den Tank voll machen können. Jaaaaahhh - werden jetzt einige Klugscheißer sagen, dann muss er aber auch schreiben, wie viel noch drin war.

Das vergesse ich leider immer.


Nach dem Strandbesuch und einem preiswerten Tankstopp (siehe oben) kamen wir dann in St. Augustine an. Da es noch etwas früh für's Einchecken war, haben wir uns gleich die Altstadt angesehen. Tatsächlich gibt es viele alte, schöne und interessante Häuser aus der sehr frühen und etwas späteren Kolonialzeit - unbedingt sehenswert für geschichtsinteressierte Floridabesucher.

Der Traum

Nach dem ersten Rundgang ging es dann zurück zum Hotel, wo uns diesmal zwei Mädels (siehe Key West) einen warmen Empfang bereiteten. Und dann kam der Höhepunkt des Tages - unsere Suite. Ein Traum in Rosa, Plüsch, Stuck, Teak und Schnörkel; wir konnten unser Glück gar nicht fassen. Es handelt sich tatsächlich um ein historisches Gebäude und die Einrichtung muss noch vor dem Sezessionskrieg angeschafft worden sein. Wir genießen es natürlich; insbesondere die am Haus befindliche hölzerne Veranda - davon bin ich ein großer Fan (deswegen bin ich heute mal auf der Titelseite). Nur die an der Decke angebrachte Porch Swing fehlt - aber man kann eben nicht alles haben.

St. Augustine

Wir sind dann noch mal zurück in die Altstadt gegangen, um zu essen (der Spanier versprach viel und hielt wenig davon) und um zu flanieren. Auch die Läden dort sind sehenswert, viele verrückte Leute, viele verrückte Dinge - wie ein großes Panoptikum.




Fr - 4. August

Anja hat heute Nacht schlecht geschlafen, weil sie Angst vor Geckos hatte. Sie stellte sich vor, diese würden durch die Air Condition kriechen und dann an ihrem Zeh nagen. Ist glücklicherweise nicht geschehen.

Anja in St. Augustine

Wir sind sehr früh aufgestanden und noch mal durch die Altstadt von St. Augustine geschlendert. Das war ein phantastisches Erlebnis, da noch keine Menschen auf den Straßen waren, die Ladenbesitzer so langsam öffneten und es noch nicht so heiß war. Die Stadt erinnert uns etwas an Trinidad auf Kuba, die eine ähnliche Entstehungsgeschichte hat. Ich kann nur noch mal wiederholen - St. Augustine muss man gesehen haben. 

Frühstück

Danach gab es ein sehr reichhaltiges und stilvolles Frühstück (B&B). Richtige Porzellanteller, Saft aus Kristallgläsern und Essbesteck aus purem Gold.

Das Mahl bestand aus einem hors d’oeuvre (Blaubeeren mit Grieß), dem Main Meal (Frenchtoast mit einem Stück Kassler) und einem Dessert (Lemoncreme mit sehr süßer Schlagsahne). Ihr seht, wir bewegten uns auf gehobenem Niveau.

Im Anschluss daran machten wir a small step for the USA, a giant leap for the Hollies - wir fuhren von der Ostküste Floridas bis fast an die Westküste desselben Bundesstaates.

Die lange Fahrt gibt Gelegenheit, einige Eindrücke wiederzugeben bzw. zu korrigieren. Die Menschen, denen wir begegnen sind sehr offen und äußerst freundlich. Es gibt viele direkte Blickkontakte, fast immer einen Gruß und mitunter etwas Smalltalk. Es scheint keine Konventionen zu geben. Keinen scheint zu interessieren, wie Du aussiehst oder was Du anhast; alle gehen sehr freundlich und tolerant miteinander um (zumindest ist dies unser oberflächliches Empfinden). Wahrscheinlich kommen amerikanische Offenheit und südliche Entspanntheit hier zusammen.

Fahrt nach Lakeland

Auch die Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll und entgegenkommend; meine Meinung vom ersten Tag muss ich also korrigieren. Wahrscheinlich bin ich in Miami nur an ein paar hektische Großstadtfahrer geraten.

Unterwegs wollten wir (eher ich) World’s Greatest Aircraft Collection sehen. Allerdings hatte ich wohl die Homepage nicht gründlich genug gelesen; die machen erst im Oktober wieder auf - so eine Scheiße. Als Entschädigung dürft Ihr Euch die Homepage ansehen.

Nun sind wir in Lakeland angekommen. Hier findet an jedem ersten Freitag im Monat ein großes Happening in Downtown statt, und genau hier befinden wir uns auch. Die ganze Stadt ist innerhalb einiger Straßen auf den Beinen und ab und zu fährt ein gewaltiger Amtrak mit 800 Anhängern durch die Menschenmassen, was alle mit stoischer Gelassenheit hinnehmen. 

Kissen

Eine Frage habe ich noch an alle USA - Kenner. Was machen zwei bescheidene und körperlich normal geformte Hotelgäste wie wir mit 10 Kopfkissen???