Sa - 5. August (Sonntag weiter unten)
Die Kopfkissenfrage von gestern Abend haben wir systematisch und wissenschaftlich selber beantwortet. Wir haben Breite, Tiefe und Höhe der Kissen vermessen, damit hatten wir das Volumen. Die Bestimmung der Masse führte über das vorher schon ermittelte Volumen zu belastbaren Aussagen über die Dichte der Kissen. Diese ergaben für jedes Kissenpaar verschiedene Werte. Der Sinn der Vielfalt besteht also darin, dass der Schläfer in spe sich die Größe und Härte des Kissens für den eigentlichen Schlafvorgang aussuchen kann. Gustavo würde sagen:"Das ist Amerika." - worin eine gewisse philosophische Tiefe liegt.
Der kleine Exkurs gibt Anlass zu einigen Bemerkungen hinsichtlich der Hotelzimmer, die wir nutzen. Sie sind alle sehr großzügig, sauber und gut ausgestattet - und wir liegen im Bereich von 2 bis 3 Sternen (also überhaupt nicht luxuriös). Auffallend ist auch die gute Ausstattung der Bäder, insbesondere in Hinblick auf die Anzahl der Handtücher. Hier hat man immer eins für oben- und untenrum, und man muss am nächsten Morgen nicht überlegen, mit welcher Stelle des Handtuchs die jeweiligen Körperteile am vorigen Abend abgetrocknet wurden. Verwechselt man das Handtuch dann auch noch mit dem des Partners, wäre die Unsicherheit bezüglich der Handhabung komplett.
Nun wieder zur Reise.
Nach einem Frühstück bei Wendy's fuhren wir heute nur eine kurze Strecke von Lakeland nach Tampa. Im Wesentlichen wollten wir das historische Zentrum Ybor City besuchen. Hier siedelte sich Ende des 19. Jahrhunderts eine große Zigarrenindustrie an. Wir besichtigten das typische Wohnhaus eines Zigarrenarbeiters sowie das Museum zur Besiedlung Tampas - sehr interessant.
In einem urigen Café, in dem waschechte Zigarrenroller Zigarren rollten, nahmen wir einen Eiskaffee und genossen die - natürlich vom Zigarrendunst verqualmte - Atmosphäre.
Dann ging es gleich weiter zu unserem Hotel, in dem wir erstmal kleine Wäsche hatten. Dies ist auch noch erwähnenswert; viele Hotels haben Waschmaschinen und Trockner.
Wir sind dann noch nach Tarpon Springs gefahren, einem kleinen Städtchen, in dem sich Ende des 19. Jahrhunderts griechische Schwammtaucher angesiedelt haben. Aus dem Grunde gibt es eine kleine griechische Kultur, die allerdings heute nur dem Tourismus dient. Hier hatten wir uns etwas mehr versprochen - pero asi es la vida.
In einer kleinen Kneipe lauschten wir Mirco Nontschew, der auf seiner Geige Schnulzen im 4/4 - Takt spielte, von dem jeder Takt auch noch 4 Sekunden dauerte.
So - 6. August
Hi Guys, in Island war es so, dass wir einen Wasserfall sahen und dachten, mehr kann nicht kommen. Dann bogen wir um die Ecke und sahen einen noch spektakuläreren Wasserfall.
So ungefähr ging es uns heute. Wir dachten, wir haben alles an Intensität und Action schon hinter uns - und dann kamen wir nach St. Petersburg.
Hier erwartete uns das Dali - Museum, in dem wir etwa 4 Stunden zubrachten, obwohl es eigentlich nur einen großen Ausstellungsraum gibt. Wir sind im Prinzip beide Malerei-Banausen, aber die Bilder und die Geschichten dazu (per Audio-Guide) waren so interessant und beeindruckend, dass dieser Besuch all unsere Kraft gekostet hat. Wenn Ihr dem Link folgt, könnt Ihr Euch das selbst ansehen.
Danach hatten wir uns mit Luis, dem jüngeren Sohn von Gustavo verabredet, der in St. Petersburg lebt und arbeitet. Mit ihm haben wir dann bei 38°C eine 10 km - Tour durch die City absolviert. Auch dies war natürlich äußerst intensiv, so dass wir - im Hotel angekommen - platt wie zwei Plattfische waren (und noch sind). Das ist auch der Grund, warum ich heute nicht so viel schreibe.
Nun denken wir, dass wir in den nächsten Tagen hauptsächlich Strand, Natur, Schnorcheln und Party haben werden - aber wer weiß das schon.
Jetzt muss ich meinem Zustand Tribut zollen, zuerst unter die Dusche und dann unter die Decke hüpfen - que sueñes con los angelitos.
Zum Schluss vielleicht noch ein kleines Rätsel: Wer findet das Tier auf dem unterstehenden Suchbild?